Italien und Deutschland 27.09. - 09.10. 2015 (Teil 1)

 

Lange nicht gefahren. Wir haben diesen Sommer, der im Norden eigentlich keiner war, hautsächlich mit der Umgestaltung unseres Gartens verbracht. Terrasse und Gehwege aufgenommen und neu verlegt. Insgesamt 75 Quadratmeter! Damit bei Euch aber nicht zu viel Mitleid aufkommt, berichten wir lieber über etwas Erfreulicheres: Wir starten die Herbsttour! Diesmal an einem Samstag (26.09.), weil wir am Freitag noch auf einer Familienfeier waren. Da wir noch im Alltagsaufsteh-Modus sind, geht´s schon um 6 Uhr los. Wir haben "nur" 2 Wochen und wollen heute möglichst weit kommen. Kommen wir auch! Da wir uns an den gefühlten 2000 Baustellen auf der A7 langsam satt gesehen haben, fahren wir über Magdeburg gen Süden. Die Europabrücke (9 €) passieren wir um 18:05 Uhr bei bewölkten 17 Grad. Tanken in Gries am Brenner für 1,129 €/L und erreichen den "Hummlerhof" um 18:30 Uhr. Waren von uns zu Hause 1024 Km. Für uns auch das längste Stück mit einem Womo an einem Tag. Aber man kann sagen es "lief"! 2012 waren wir schon einmal hier. Es ist sozusagen nur ein Parkplatz an einem Hotel. Man kann die Nacht umsonst stehen, wenn man im Restaurant was isst. Machen wir auch. Heute am Samstag ist es, na klar, recht voll, aber wir bekommen grad noch einen Tisch. "Ein Wasser, ein Weizen und zweimal Putenschnitzel mit Pommes!" Kommt sofort und zwar für insgesamt 26,50 €!

 

 

 

 

Da die Umstellung der inneren Uhr auf Urlaubszeit angestoßen wurde, fahren wir am nächsten Morgen "erst" um 6:35 Uhr weiter. Als Ziel peilen wir den Gardasee an, aber diesmal nicht Lazise. Bei 19 Grad und bedecktem Himmel sind wir um 9 Uhr an der Ausfahrt Affi und erleichtern uns um 15,70 €. Wir wollen auf den "Bella Italia" bei Peschiera. Einer der ältesten Campingplätze am See, inzwischen aber mit 5 Sternen ausgerüstet. Dadurch gibt´s fast alles, was man so "installieren" kann: Einen Supermarkt, mehrere Restaurants, Bars, Läden, Poolanlagen, Apartments, Bungalows und Mobilheime und, man kann´s kaum glauben, auch Stellplätze für Wohnmobile oder Wohnwagen! Sowas kostet, zu dieser Zeit, 18 € mit ACSI plus 2 € Kurtaxe. Man steht hier ganz gut und wir laufen gleich mal in die Stadt. Ist ein kleines Stück, aber auf der Promenade am See, bei (mittlerweile) Sonnenschein: Einfach traumhaft! Wieder zurück werden wir am Strandeingang nach unseren Armbändern gefragt. "Ach ja, muss das sein?" Ja, nein, nicht das wir uns falsch verstehen: Es muss vielleicht sein und es ist ja auch besser und viele andere Betreiber regeln das ja ähnlich, aber uns fällt dann immer gleich der Film "Club Las Piranjas" von "Hape Kerkeling" ein. "Und wann bekommen wir mit dem roten Band ´was zu Essen?" Quatsch, ist übertrieben! Der Platz ist völlig O.K.! 

 

 

 
Aber für uns, im Moment, irgendwie "too much"! Gleich mal alle Arten von Reiseführern gewälzt und siehe da: Die Lösung ist gar nicht so weit entfernt! Direkt der Platz nebenan macht einen sehr gemütlichen Eindruck. Auch wenn die Schrittzähler-App auf unserem Smartphone heute schon eine Belobigung ausgeworfen hat, gucken wir uns den schnell nochmal an. "Ja, hat was", stellen wir beide fest. Einfacher, mehr so "campingmäßig", ohne viel Schnickschnack, trotzdem schön. Und auch ohne "ACSI" nur 20 € (+ 2 € Kurtaxe). Am nächsten Morgen reisen wir weiter. Aber eben nur die 500 Meter bis zum "Cappuccini". Nein, wir trinken nicht gleich einen, sondern so heißt der Campingplatz. Ein bisschen eigenartig der Name, aber darauf kommt es nicht an! Es ist immer so ein "Bauchgefühl". Auch das Publikum ist irgendwie anders. Neben uns wieder ein nettes holländisches Paar. Er kommt mit der vollen Abwaschschüssel heraus, geht an uns vorbei und erklärt seine Aktion mit ernster Miene und den Worten: "Die Geschirrspülmaschine ist kaputt"! Genau unser Humor! Wir schauen uns gleich nochmal das ganze Gelände an. Vorn hat man Seeblick. In der Mitte ist der Platz durch eine Art "Canyon" durchzogen. Hier steht man halt tiefer, links und rechts halt höher. Witzig! Es gibt im Eingangsbereich eine Bar (Cappuccino 1,60 €) mit kostenlosen Wifi und einen kleinen Supermarkt. Genau gegenüber einen Pool. Die Waschhäuser sind O.K., allerdings muss man hier zwischen "EWC" und "IWC" unterscheiden. Dabei handelt es sich leider nicht um einen "European Women Championship" oder um eine "Schweizer Uhrenmarke"! Es gibt pro Haus 1 bis 2 "Europäische WC´s" und der Rest sind "Hocktoiletten" (In Indien zur Unterscheidung "Indisches WC" genannt) "Ja, alles klar, da helfen auch schöne Worte nix!". Es ist, vorsichtig gesagt, sicher nicht so jedermanns Sache! Jetzt, in der Nachsaison, kein Problem! Da sind die "Richtigen" meist frei. Themenwechsel! Es gibt Schöneres! So schwingen wir uns auf den Roller und fahren nach Peschiera.

 

Unser "neuer" Stellplatz
Fußweg nach Peschiera
Kleine Bar auf dem Campingplatz
Restaurant mit Blick auf den See

 

 

Auch ein toller Ort, den wir natürlich durch unsere "jährlichen" Gardasee-Aufenthalte schon kannten, aber ihn diesmal aus einem anderen Blickwinkel, sprich Himmelsrichtung betrachten. Wir haben auch wieder "klassische" Ziele wie den Markt. Man bekommt hier vom Pesto über Fleur de Sel bis zur Unterwäsche fast alles. Und meist auch bei denselben Händlern. Gewohnheiten haben auch was Gutes. Wobei nicht das bewölkte, regnerische Wetter gemeint ist, dass uns dieses Jahr leider zu oft begleitet.

Am nächsten Tag wandern wir nach Norden und erholen uns danach in der Mittagssonne. Wenn sie durchkommt ist noch sehr angenehm und einige Leute baden im See. Am vierten Tag planen wir, morgen abzureisen. Es ist keine Wetteränderung in Sicht und der Platz hat sich rasch geleert. Er schließt übrigens sowieso in 3 Tagen, am 04.10.! Wir wollen uns noch mit Tante und Onkel in Oberstdorf treffen und so scheint es der passende Moment zu sein um "tschüss" zu sagen. Den Abend verbringen wir noch in einer Pizzeria beim "Bella Italia" und denken laut: "Es kann hier eigentlich alles so bleiben, nur an der Sonne müssen die Italiener mal wieder etwas schrauben!"

Wir stehen fast alleine