24.04. – 07.02.2013 – UR - Italien
14 Tage Womo-Urlaub! Richtung Süden, iss klar! Aber wohin? Erst mal der Onlinecheck: Italien? Schon wieder? Frankreich? Weit! Maut teuer, Wetter schlecht! Kroatien auch nicht nebenan, Wetter geht so! Also ganz klar: Endscheidung vertagt! Bis Homburg (Efze).
Das Ergebnis ist ernüchternd. Nicht nur, dass sich über der Europakarte ein großes T befindet, auch die unterschiedlichen Vorhersagen lassen zu wünschen übrig. Wir haben folgenden
Eindruck:
1. Ein Großteil
der „Vorhersage“ bezieht sich auf den
vergangenen Tag.
2. Eine positive Prognose stimmt den Zuschauer, Hörer oder Leser
fröhlich - morgen kann man sich ja korrigieren.
3. Die Meldung gilt nur für einen Umkreis von 50 km um den
Sender, der Rest der Welt wird grob geschätzt.
4. Vorinstallierte Wetterberichte (auf Startseiten von Handys und
Browsern) sind meist nicht die Besten, naja - hauptsache es
wird damit Geld verdient !?!
5. Seriös ist die Einschätzung sowieso für maximal 6 Tage, aber
warum klappt das häufig nicht mal für den nächsten Tag?
Unsere besten Erfahrungen haben wir mit "Windfinder" gemacht. Das ist ein Wetterdienst für Surfer, Segler und andere windbezogene Sportarten.
Der sagt nun für Italien, besser Toskana, ganz gutes Wetter voraus. Es ist 07:15 Uhr, bewölkt, 13 Grad und wir machen uns vom Acker.
Die A7 ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Eine Anzahl von Baustellen, die wir nicht mal zu zweit an den Fingern abzählen können. Aber weit kommen wir auch nicht. Vollsperrung durch einen Unfall! Die Polizei lenkt uns bei der nächsten Abfahrt runter und die letzten 100 Fahrzeuge des Stauendes, machen auf Geister, wenden und kommen uns entgegen. Auch nett anzuschauen!
Schon heute Morgen dachte Ana, ich hätte eine Wasserflasche nicht richtig verschlossen und sie beim „Durchschreiten“ des Wohnraumes umgestoßen. Jetzt sehen wir die Bescherung. Die kleine Perserbrücke musste ganz schön arbeiten und viel Feuchtigkeit aufnehmen. Der Teppich wiegt nun das Fünffache! Wassereinbruch!! Fehler schnell gefunden: Die Dichtung der Frischwasserpumpe! Der größte Teil des Wassers hat den Weg nach Draußen gefunden und tropfte unter dem Wagen ab – der Rest war halt auf dem Boden. Nicht so schlimm, denn die Sonne scheint und wir haben genug Lappen und Handtücher dabei. Wo kriegen wir denn eine neue Dichtung oder besser gleich eine neue Pumpe her? Dank „Around Me“, „Local“ oder wie auch immer diese Apps heißen, braucht die Suche nicht lang! Ulm, nächste Abfahrt raus, 13 km entfernt! Wir warten beim Campinghändler noch ´ne halbe Stunde Mittagspause ab und tatsächlich hat er eine „Aqua 8“ von „Fiamma“! Auch nur noch eine, aber mehrere brauchen wir ja nicht. Bevor wir die Dichtung wechseln und danach pfeift es woanders, nehmen wir das komplette Teil. Sie ist sogar etwas stärker (10 Liter die Minute, anstatt 7), kostet aber 100 Riesen!
Nach diesen Verzögerungen beschließen wir gleich, auf einen, erst vor einem Jahr angelegten Stellplatz, zu fahren. Der Ort ist uns wohl bekannt. Oft haben wir auf der Rückfahrt nach Hotelurlauben in Italien hier Rast gemacht. Und genau unterhalb des Hügels, auf dem wir sonst gefrühstückt haben, befindet sich jetzt der Womoplatz Pfronten! Super, warum wird der nicht bei irgendwelchen „Top-Auszeichnungen“ erwähnt. 10 Euro die Nacht inkl. Kurtaxe, Bahn und Bus-Karte für die Umgebung! Duschen 50 Cent für 3 Minuten (reicht, weil man den Strahl unterbrechen kann). Alles großzügig, sauber, klasse! Weiterer Tagesablauf: Pumpe einbauen (die Neue schaltet sich jetzt wieder nach 3 Sekunden ab, weil der Druck hält), duschen und ab zum Essen ins Dorf.
Am nächsten Tag zum Bäcker (6 Minuten zu Fuß) und dann gestärkt weiter. Das Pickerl liegt jetzt auch schon bei 8,30, die Europabrücke will 8,50! Wir zuckeln bis Mantova, rund 50 km südlich vom Gardasee. Hier soll es einen schönen Fußweg in die Altstadt geben. Zu diesem Ausflug kommt es aber nicht. Der Platz ist ziemlich voll, nur von Einheimischen belegt, die endschieden haben, das heute Fischtag ist. Jedenfalls wollen wir nicht in einer Bratküche schlafen und schleppen uns weiter bis Sovicille. Die Fahrt war ganz schön lang, zu lang. Wir sind ganz schön „auf“ und wollen nur relaxen. Schön gelegener, schattiger, ruhiger Platz. In der Vorsaison für 16 Euro all inklusive, dank ACSI-Card. Da etwas abgelegen: Kein DVBT und schlechter Handy-Empfang. WIFI vor Ort möglich, aber für eine Stunde 3 Euro! Sovicille ist nur etwa 13 km von Siena entfernt. Ideal, wenn man einen Ausflug in diese Stadt machen möchte, denn der öffentliche Bus nach Siena hält direkt auf dem Platz.
Und den Ausflug machen wir dann auch. Morgens den Roller gestartet und ab durch die Toskana bis vor die Tore Sienas! Mittendrin so eine tolle Stadt. Nicht nur das Mittelalter lässt grüßen. Dazwischen kleine, schick designte Läden, beeindruckend die „Piazza del Campo“, auf der noch heute zweimal im Jahr Pferderennen stattfinden. Wir genießen die Atmosphäre. Auch bei einem Cappuccino samt Kuchen im Cafe „Nannini“. (gegründet vom Großvater der Sängerin Gianna und dem Ex Formel 1 Piloten Alessandro).