Wir campen zwei Nächte. Gut für die Erholung. Dann zieht es uns wieder ans Meer. Die ganze Nacht hat es geregnet. Unser „Navi“ ist jetzt die Internetseite „Windfinder“. Sonne in Castglione, da wollen wir hin. Ein paar Kilometer davon entfernt befindet sich Le Rocchette mit dem Campingplatz „Stella del mare“. Auch dies ist ein „ACSI“ Platz (16 €). Das Ganze gehört zu der Provinz Grosseto und liegt an der Maremmaküste. Wir hatten uns schon vor Jahren im Internet den Platz angeschaut und wollten schon immer mal dorthin. Es locken die schönen Bilder mit der traumhaften Lage und der Auszeichnung von 4 Sternen. Es sind noch wenig Gäste da und wir stellen uns, zu dieser Jahreszeit, in die Sonne.

 

 

 Sehr ruhig, ganz o.K. aber mindestens die Sanitäranlagen haben zu keinem der 4 Sterne beigetragen. Man wundert sich sowieso immer über solche Beurteilungen. Es wirkt doch alles etwas, sagen wir mal, renovierungsbedürftig. 

Duschen - ca. 65 x 75 cm (Kleidung mitnehmen in Dusche Fehlanzeige - keine Haken und wird sowieso total nass)

 

 

Die Poolanlage ist schön und auch zum Strand ist es nicht weit.

Meer bei Castiglione della Pescaia

An der Bar mit einem Getränk aufs Meer schauen entschädigt immer wieder

Hafen von Castiglione

 

 

 

 

Wir machen einen Ausflug direkt nach Castiglione della Pescaia. Ein netter, kleiner Ort mit einem Hafen und einem, nicht schlecht gelegenen Womo Stellplatz. Ein bisschen schlendern, eine Pizza essen, fühlt sich an wie Urlaub!  

Wohnmobile am Hafen von Castiglione
Gasse an Massa Marittima

 

Die Parzelle neben uns wird von einem niederländischen Ehepaar bewohnt. Die Dame des „La Strada“ ist ans TV Gerät gefesselt. Generationswechsel in den Niederlanden. Es wird gerade gekrönt. Wir unterhalten uns lange mit ihrem Mann, einem Lehrer. Man tauscht sich aus. Welche beruflichen Perspektiven und Unterschiede gibt es in unseren Ländern und was machen unsere Kinder daraus, bzw. haben sie daraus gemacht? Eine sehr nette Konversation. Sie trägt immer zur Völkerverständigung bei und man merkt, dass unsere Gedanken oft gar nicht so unterschiedlich sind.

Wir möchten nach Punta Ala, aber unser holländischer Nachbar rät uns fast ab. Wie Recht er hat, merken wir erst vor Ort. Man kommt nicht an den Strand, die Straße zum Hafen mit einer Schranke gesperrt, alles in Privatbesitz, Geldsäcke müssen gesichert werden. Da man mit einem Motorroller praktisch auf einem 10 Cent Stück wenden kann, sind wir auch genauso schnell wieder weg. Eine von Anas bevorzugten Fernsehserien vor längerer Zeit war „Ein Haus in der Toskana“, die zum Teil in Massa Marittima spielt. Die Chance, diese Stadt mal zu sehen, wollen wir nutzen. Deren Geschichte reicht bis in die Antike und so tun wir wieder etwas für die Bildung. Der Weg dorthin (und auch zurück, insgesamt 90 km) war mit dem Roller nicht ganz kurz, zumal ein starker Wind uns ziemlich durchgepustet hat. Wir müssen gleich was grillen um uns zu stärken. Dann die Planung: Das schöne Wetter zieht nach Norden!

 

Über den Dächern von Massa Marittima
Piazza Garibaldi mit Palazzo Comunale und Palazzo dei Conti di Biserno
Die Kathedrale
mittelalterliche Gassen
Garten in Massa
shoppen
Der "Krönungskuchen" von unseren niederländischen Nachbarn. Nochmals herzlichen Dank! War lecker

 

 

 

 

 

Wir schaun am nächsten Morgen noch kurz zum Himmel und starten dann nach Cecina. Allerdings nicht ohne uns von unserem Nachbarn zu verabschieden. Der bringt uns zwei kleine, sagen wir mal, Windbeutel (mit Sahne gefüllte Kuchen), orange dekoriert, zur Krönungsfeier. Er sagt, etwas Heimat musste seine Frau mitnehmen. Sehr sympathisch!

 

 

Cecina liegt etwa 80 km weit nördlich auch an der Mittelmeerküste. Eine Stadt mit knapp 30000 Einwohnern. Der Campingplatz „Le Tamerici“ befindet sich etwas südlich der Stadt und wird von einem Pinienwald zum Meer abgegrenzt. Wir können wieder die „ACSI“ Karte zücken und zahlen diesmal, tutto completto, 14 Euro. Nicht schlecht. Man steht mit den Womos am Rand. Gute, große Plätze, unser sogar mit „Vorzeltfundament“.  

Restaurant mit kleiner Ladenzeile

 

Es gibt eine kleine Ladenzeile mit Supermarkt, Restaurant und Friseur. Der Pool wird morgen, am 1. Mai, geöffnet. Auch hier eine Bar mit leckerem Cappuccino!  

Es ist der 1. Mai und der Pool hat ab heute geöffnet

 

Zum Strand wandert man durch den Wald und allein das ist ein Erlebnis! Viele Italiener machen hier Picknick, joggen nach Feierabend oder führen ihre Hunde aus. Ans Wasser kommt man zurzeit nicht so ganz.  

Pinienwald ...
.. mit Teppichen von wilden Alpenveilchen
Wilde Alpenveilchen

 

 

Es gibt mehrere Baustellenabsperrungen, weil Felsbrocken mittels LKW und Bagger ins Meer gehievt werden um die Bucht zu verschönern. Wahrscheinlich ganz nett – wenn es fertig ist. Wir genießen die Natur und drehen eine große Runde bis zurück zum Platz. Erst jetzt nach einer Woche setzt die Erholung ein und alles wird etwas langsamer. Man kann hier gut entspannen.  

Wohnmobilstellplatz von Cecina (dahinter die Fangnetze)

 

 

Kleiner Wermutstropfen: Es wird geschossen. Auf Tontauben oder ähnliches. Ein paar hundert Meter entfernt, aber nicht zu überhören. Da wird auch Feiertags nicht pausiert. Lauter wird es besonders auf dem Wohnmobil-Stellplatz, der direkt an die Schützen grenzt. Der kostet übrigens 8 Euro am Tag. Für 6 mehr steht man hier aber viel besser.  

 

Wir gehen in Cecina noch in zwei Supermärkte. Auch in einen, der lustige, bunte Haushaltsartikel in einer Auswahl hat, die man nicht mal aus der Metro kennt. Allerdings setzt beim Betreten des Shops sofort ein stechender Kopfschmerz ein, den man grundsätzlich nach dem Besuch immer mit einem Grappa betäuben sollte! Wir rollern auch noch nach Marina di Bibbiona, können dem aber nichts abgewinnen. Heute wird der DVBT Suchlauf gestartet. Der spuckt sage und schreibe 79 Sender aus. Warum muss in Deutschland eigentlich jede neue Frequenz durch ein dreizehnjähriges Genehmigungsverfahren? Okay, es ist auch schlimm! Es sind viele Shopping und „RTL-Raubkopien“ dabei, dazu alles in italienisch, fast alles! Außer Einem! Der sendet Fußball Live. Barcelona gegen Bayern! Man hört nur die Fans im Stadion, es gibt keinen Kommentator. Entweder ist der krank geworden oder er hat vergessen sein Mikro aufzuziehen. Da ich auf Bela mit seinen „Geschichten von zu Haus“ gut verzichten kann, genieße ich den, zurzeit besten Vereinsfußball der Welt! Auch, wenn wir die „Raute“ (HSV) im Herzen tragen: Man könnte fast Bayernfan werden.

 

Letzter Tag in Cecina - morgen geht es Richtung Norden

 

Nach zwei Nächten ist es aber auch gut mit der Erholung und dem Genuss! Rund um unseren Lieblingsort, zu dem wir, in diesem Urlaub, auf keinen Fall wollten, wird das Wetter schön: LAZISE!