19.03.2010 - WT - Brokdorf

So nun aber endlich ...

Es ist Freitag und auf der Fahrt von unserem Womo–Händler nach Hause überlege ich, ob  ich direkt zum Stellplatz in Brokdorf fahre um das restliche Frischwasser abzulassen.

Blödsinn, ich komme ja fast  an unserem Haus vorbei und kann das Nützliche mit dem Spaß verbinden. “Wir fahren heute nach Brokdorf“ sage ich zu Ana;  sie ist gleich begeistert und so packen wir in relativ kurzer Zeit  (ca. 1 Std, naja kurz?) unsere Sachen.

Das ist nun endlich unsere erste „Tour“.  Immerhin ganze 12 Km. - Aber was solls – wir wollen testen was gut ist oder nicht so funktioniert. Auf dem Platz angekommen, lassen wir erstmal unser Wasser ab. – Natürlich unter Aufsicht: „ Haben Sie ein Leck – ist das auch Frischwasser?“  Nachdem wir unsere Probleme mit unserer Therme erklärt haben – kommen wir mit mehreren Wohnmobilisten ins Gespräch. Wir hören uns deren Tipps an   ( immer mit kleinen Zusätzen: „Das ist bei meinem natürlich besser“) und so ist die erste Stunde vor Ort auch schnell herum. Da unser Womo das Älteste auf dem Platz ist, wollen wir alle von ihrem Mitleid  befreien  und  fangen an unser Bett zu bauen. Ich wundere mich über die kurzen Rüstzeiten bis wir das Womo wieder verlassen aber – der Grund dafür ist:  Ana hat auch Hunger.

Nur wenige Meter entfernt befindet sich das Hotel  Sell.  Auch wenn es vielleicht nicht zur allgemeinen Campermentalität passt :  Dort wollen wir zu Abend essen.

Nachdem wir über ein Treppenhaus, entlang der Flure die zu den Zimmern führen, das im gefühlten 48. Stock (nein, ich glaub` es waren 3) gelegen Restaurant erreicht haben, begrüßt uns eine sehr nette junge Frau. Einen Tisch können wir uns aussuchen – wir sind die Ersten.  „Ja, den mit  „Meer“-blick! “ Obwohl wir in der Nähe wohnen und man bei uns schon oft die Linse auf unendlich stellen kann – der Ausblick ist Hammer ! Vorn der Womohafen, dahinter der Deich – und dann die Elbe!  Hier zwischen Hamburg und der Nordsee ein paar mal so breit wie an anderer Stelle in Deutschland. Wir genießen den Ausblick, es dämmert überall und auf dem Fluss sieht man die Positionsleuchten der Schiffe. – Getränke kommen: 0,5l Erdinger alkoholfrei (3 Euro) , 1 Glas Dornfelder Rotwein (3,80), dazu schon mal ein kleiner Brotsnack. -  Und dann das Essen:  Ich habe mich für den „ Brokdorfer Bürgerteller“ (die werden ja wohl was für den Namen tun!? ),  für 14,50 entschieden, Ana für das Sauerfleisch (8,90). Ana schwärmte gleich  – ich kurz danach :  Echt gutes  Essen zu einem guten Preis,  denn nicht nur die Qualität war gut – auch die Quantität (bei mir wurden 3 kleine Steaks auf der Karte angekündigt – es waren 5 und so klein nun nicht).  Beim Bezahlen haben wir uns noch sehr nett mit der Bedienung unterhalten und traten mit den Worten „ Wir kommen wieder “  unseren Heimweg (300m) an.

Der Stellplatz war jetzt beleuchtet und nachdem wir die Sanitäreinrichtungen begutachtet und für gut befunden hatten, erreichten wir unseren Baerbus.  Heizung und Laptop an, DVD rein und den Film mit  5 mal einnicken eine halbe Stunde lang  geguckt.  So jetzt richtig pennen – Gasheizung aus (die ist mir auch zu laut) und die E-Heizung (so ein 400 Watt Glühwurm) an.

Schlafen – ganz  gut !  Allerdings musste Ana – ich weiß nicht mehr wie oft – „raus“ , sodaß wir Nachts die Liegeplätze getauscht haben. Irgendwann drückte bei mir das Bier und ich konnte den Luxus, eben nicht wirklich „raus“ zu müssen „geniessen“. Geniessen heißt: Gezwängt und sich alles abklemment, sitzt ein kleiner Mensch
(1,93 m) in einer noch kleineren WC-Wasch-Dusch-Kabine.

Schön, das ich den linken Arm auf das Waschbecken und darauf meinen Kopf legen konnte: So weiterschlafen!  Umfallen kann man ja nicht!

An weitere Nachtruhe (es war erst 0 Uhr 30) war erst zu denken nachdem ich mit Ana über alle bis dahin erlebten Vor- und Nachteile diskutiert hatte.  Fazit aus diesem Gespräch
(in Euro): 128. –  Eine neue Matratze muss her.

Es hat dann die ganze Zeit geregnet und so sind wir morgens um kurz vor 8 aufgebrochen. Nur Strom (Verbrauch 2800 wh für 1 Euro ) abziehen (Abbauen in einer Minute, geil) und los.

Wir haben dann noch Brötchen fürs Frückstück geholt und sind entspannt, schlapp und glücklich wie nach einer großen Tour,  nach Hause gerollt.

 

          Defekte Therme - Baerbus verliert Frischwasser