Italien 02.09. bis 20.09.17 

 
03.09.2017, 06:45 Uhr, 7 Grad, Regen. Egal! Mal nicht hetzen, fernab der Autobahn, auf kleinen Straßen die Landschaft genießen. Auch diese "Philosophie" versuchen wir mit unserem neuen Kastenwagen zu realisieren. Kurz vor der Europabrücke fahren wir rechts ab zur alten Brennerstraße. Diese Strecke kostet nur 3 Euro. und es geht weiter durch die Dolomiten. Die Route "Wertach-Prager Wildsee" ist programmiert. Er ist ein Bergsee in der südtiroler Gemeinde Prags, ein geschütztes Naturdenkmal und ein beliebtes Ausflugsziel. So beliebt, dass wir davon kaum etwas berichten können, weil wir auch nicht viel zu sehen bekommen. Ein entscheidender Grund: Wir haben in unser ganzen "Entschleunigung" vergessen, dass heute Sonntag ist. Es ist unglaublich voll und wir wühlen uns mit unserem, in diesem Moment, gefühlt fast großem Wohnmobil durch die Parkplatzreihen.
 
 
Parkplatz beim Pragser Wildsee - viel zu voll für uns
 
 
Man kann hier auch übernachten, aber es gefällt uns dafür hier gar nicht. Sicherlich ein toller Ort, aber nicht wenn es total überlaufen ist. Nach kurzer Analyse der "Krisensituation" flüchten wir und sind nach kurzer Zeit wieder auf der weiterführenden Straße Richtung Cortina d`Ampezzo. Wir atmen tief durch, finden es schade nicht mehr davon gehabt zu haben, sind aber froh "davongekommen" zu sein. Die jetzige Strecke kennen wir noch aus Zeiten, Ende der Siebziger Jahre, als die Bremsen quietschten und das Kühlwasser zischte. Schön mal wieder hier zu sein. Bei Belluno ziehen wir ein Ticket und benutzen für 8 Euro die A27 bis Venedig. Aus dem kalten Regentag ist hier um inzwischen 15:40 Uhr ein Sonniger mit 21 Grad geworden. Wir fahren nun doch noch bis Chioggia bzw. Sottomarina und halten vor dem "Camping Miramare" bei 25 Grad.
 
 
Unser Stellplatz auf dem hinteren Teil
Der Poolbereich
Der Strandbereich beim Campingplatz
 
 

Es ist ein ACSI-Platz, der pro Nacht 17,80 Euro (17,-- + Kurtaxe) kostet. Wichtig für uns ist auch, dass man hier Hunde mitnehmen darf. "Ja richtig! Das haben wir noch gar nicht erwähnt": Wir sind zu dritt unterwegs! Unser Hund Greta ist mit und somit müssen wir die, vor der Fahrt gewogene, Last um 7 kg nach oben korrigieren.

Es gibt einen Vorderen (am Meer) und einen Hinteren, durch eine Straße getrennten Teil. Wir wollen auf den Hinteren, der erstens nicht so überlaufen und zweitens auch ruhiger ist. Wir haben gelesen, dass es, vorn an der Bar, abends musikalisch gut abgeht. Das ist, wie wir später erfahren, aber seit einer Woche nicht mehr so. Die Stellplätze sind toll und um uns herum fast alles in "norddeutscher Hand". Wir "schnacken" mit einigen Nachbarn und wundern uns, dass wir immer schnell auf "Baert" angesprochen werden. Na klar, ist ja auch grad neu. Aber es fällt trotzdem auf, wie viele sich trotz größerer, eigener Womos für einen Kastenwagen interessieren.

 

 
Nach dem "Aufbau" geht es zum Strand. Auch hier haben Hunde einen eigenen Bereich. Hier gibt es aber keine Liegen. Wir trinken noch etwas in der Bar und lassen den Abend ausklingen. Am nächsten Tag erkunden wir ein wenig die Gegend, aber er dient mehr zur Entspannung. Erst am 5.9. wollen wir nach Chioggia. Es ist vom CP nur knapp 5 Km entfernt und über Brücken zu erreichen. Wegen seiner Ähnlichkeit wird es auch "Klein-Venedig" genannt. Die, selbst kurze, Fahrt dorthin gefällt uns aber nicht so. Man hat das Gefühl von Null auf Großstadt gebeamt worden zu sein. Jedenfalls was den Verkehr angeht.
 
Auch Greta ist "Rollerfahrerin"
Chioggia - Venedigs kleine Schwester
 
 

Viele PKWs, Lkws, Transporter, Busse, Roller, Räder, Ebikes um uns herum. Erschwerend kommt dazu, dass wir mit dem kleinen Roller (12 Zoll Räder) und dem Hund unterwegs sind. Das ist bei diesen Straßenverhältnissen jedenfalls eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Wir erkunden die "Flaniermeile". Ja, es ist alles ganz schön, tolle alte Häuser, erinnert wirklich ein wenig an Venedig, aber der Funke will nicht so ganz überspringen. Man kann hier auch kleine Sightseeing-Touren mit Booten machen. Für viele sicher interessant, für uns heut irgendwie nicht. Auf Rückfahrt mit dem Roller halten wir noch bei einem Supermarkt, werden von einigen Italienern für unseren "Huckepack-Hund" bestaunt, sind dann aber froh, an allen Schlaglöchern vorbei, auf dem Platz angekommen zu sein.

Einige erzählten uns, sie kämen hier schon viele Jahre hin oder kommen nächstes Jahr bestimmt wieder. Wir haben uns schon oft darüber Gedanken gemacht, warum es den Einen dort und den Anderen woanders hinzieht. Manchmal war das der erste Besuch in Italien. Manchmal kennt man nix Anderes. Manchmal ist nur Geschmacksache. Also der CP war wirklich gut. Der Strand gefällt uns ja, wie schon einige Male beschrieben, etwas "geordneter" einfach besser. Zu Fuß gab es hier keine "Sehenswürdigkeiten", das heißt auch kaum Läden oder ähnliches. Es war mal wieder ein netter Versuch, aber es zieht uns morgen doch weiter...